2021 hat ISCC eine landwirtschaftliche Fläche, die 16 Millionen Fußballfeldern entspricht, zertifiziert
Der Europäische Green Deal und das Fit-for-55-Paket haben eine solide Grundlage für viele ehrgeizige, klimafreundliche Initiativen geschaffen, die in nationales Recht umgesetzt werden. Ihr Ziel ist es, den Ausstoß von Treibhausgasen (THG) in der Europäischen Union (EU) bis 2050 auf Null zu reduzieren.
ISCC-Zertifizierungssysteme (International Sustainability and Carbon Certification) dienen als Unterstützung für Unternehmen, um die festgelegten Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen.
Die ISCC-Zertifizierung gilt für alle Arten von land- und forstwirtschaftlichen Rohstoffen, biogenen Abfällen und Reststoffen, Biogas, Rohstoffen nichtbiologischen Ursprungs wie flüssige und feste Abfallströme, Energie aus der Abfallverarbeitung und Energie aus anderen erneuerbaren Quellen, ausgenommen Biomasse.
ISCC bietet verschiedene Zertifizierungssysteme an, um den unterschiedlichen Marktanforderungen gerecht zu werden. Die Europäische Kommission hat das ISCC-EU-System anerkannt, um die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen der RED II, der Erneuerbare-Energien-Richtlinie II und der RTFO-Verpflichtungen (Renewable Transport Fuel Obligation) im Vereinigten Königreich nachzuweisen. Es gilt für den europäischen Biokraftstoffmarkt. ISCC PLUS ist ein freiwilliges Zertifizierungssystem für nicht regulierte RED II-Märkte, d. h. Biokraftstoffmärkte außerhalb der EU sowie Märkte für Bioenergie, Lebensmittel, Futtermittel und Chemikalien. ISCC PLUS, zum Beispiel ist für die Erfüllung der Nachhaltig¬keits¬anforderungen auf dem japanischen Biokraft¬stoffmarkt anerkannt.
Die ISCC-Nachhaltigkeitsanforderungen für landwirt-schaftliche Betriebe und Plantagen sind durch sechs Prinzipien festgelegt. ISCC-Prinzip 1 deckt die gesetzlichen Anforderungen der RED II ab, während die Prinzipien 2 – 6 über die gesetzlichen An¬forde¬rungen hinausgehen, da sie weitere ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte abdecken.
- Grundsatz 1 Schutz von Flächen mit hohem Biodiversi-tätswert oder hohem Kohlenstoffbestand
- Grundsatz 2 Umweltverträgliche Produktion zum Schutz von Boden, Wasser und Luft
- Grundsatz 3 Sichere Arbeitsbedingungen
- Grundsatz 4 Einhaltung der Menschen- und Arbeitsrechte und verantwortungsvolle Beziehungen zu relevanten Institutionen und Ämtern
- Grundsatz 5 Einhaltung von Landrechten, Gesetzen und internationalen Verträgen
- Grundsatz 6 Gute Managementpraktiken und kontinu¬ierliche Verbesserung
In den vergangenen zwei Jahren wurden mehrere wichtige Meilensteine im Bereich der Nachhaltigkeit erreicht:
- Über 5.000 ISCC-Zertifikate wurden im Jahr 2021 ausgestellt. Insbesondere die Zahl der ISCC PLUS-Zertifikate in der chemischen Industrie sowie in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie ist deutlich gestiegen.
- Im Zuge der Anerkennung von ISCC-zertifizierter Bioenergie im Rahmen der RED II wurden die ISCC EU-Systemdokumente überarbeitet und zusätzliche Anforderungen sowie strengere Kriterien zur Stärkung des Systems aufgenommen.
- Das CORSIA-Zertifizierungssystem von ISCC wurde von der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) anerkannt, wodurch die Übereinstimmung von CORSIA mit der SAF-Zertifizierung (Sustainable Aviation Fuel) bestätigt wurde.
- Bereits vor den herausfordernden Beschrän-kungen durch Covid-19 hatte ISCC mit dem Digitalisierungsprozess begonnen, der Zertifizierungsaudits aus der Ferne mit Hilfe des Automated Procedure System (APS) von ISCC ermöglichte.
ISCC-zertifizierung in zahlen
Im Jahr 2021 hat ISCC 12,1 Millionen Hektar landwirtschaftliche Fläche zertifiziert, was 16 Millionen Fußballfeldern entspricht. Die meisten mit ISCC zertifizierten Kulturen sind Raps (6,79 Mio. ha). Die größte Menge an ISCC-zertifiziertem Raps befindet sich in Australien (3,64 Mio. ha), gefolgt von der Ukraine (0,54 Mio. ha) und Rumänien (0,49 Mio. ha).
Im Jahr 2021 hat ISCC 15 Millionen Tonnen an Materialien zertifiziert, die als Abfälle oder Rückstände eingestuft werden. Die meisten von ISCC zertifizierten Abfälle und Rückstände sind Altspeisefette (3,47 Mio. t), gefolgt von Gülle (2,49 Mio. t). Die größte Menge an zertifiziertem Altspeisefett stammt aus China (1,17 Millionen Tonnen), gefolgt vom Vereinigten Königreich (0,30 Millionen Tonnen) und Malaysia (0,29 Millionen Tonnen).
Kontaktieren Sie uns gerne, um zu erfahren, wie Sie zur Glaubwürdigkeit Ihrer Produkte auf dem Markt beitragen können, indem Sie die Einhaltung der ISCC-Anforderungen sicherstellen. Quelle: https://www.iscc-system.org/wp-content/uploads/2022/06/ISCC-Impact-Report-2022.pdf